Vorsätze: meine Gedanken zum Jahreswechsel
Der Jahreswechsel ist wohl der häufigste Zeitpunkt, an dem sich Menschen Gedanken über ihr Leben machen. Sie lassen das Jahr Revue passieren, wünschen sich Veränderungen und überlegen sich neue, gute Vorsätze. Obwohl es eigentlich nur eine Änderung der Jahreszahl ist, schließt man mit dem „alten Jahr“ ab, ganz nach dem Motto „neues Jahr, neues Glück“.
Wir starten mit eisernem Willen und hochmotiviert mit der Umsetzung unserer guten Vorsätze pünktlich zum 01. Januar.
In den allermeisten Fällen hält dieses Hochgefühl lediglich ein paar Tage oder Wochen an, bevor alles wieder beim Alten ist. Aber warum ist das so? Warum scheitern wir jährlich mit unseren guten Vorsätzen?
*
Buchtipp: Wenn du das Thema Vorsätze noch vertiefen möchtest.
Warum deine Vorsätze nicht gelingen
Du wählst den falschen Zeitpunkt
Du triffst deine Vorsätze ganz spontan am Silvesterabend. Dass dies in der Feierlaune ein denkbar schlechter Zeitpunkt ist, dürfte im Nachhinein betrachtet, fast selbstverständlich sein. Vorsätze, die an Silvester entstehen, sind meistens irgendwelche Dinge, die uns spontan einfallen, die wir verbessern könnten. In den meisten Fällen sind sie aber kaum oder auch gar nicht durchdacht, sodass sie wahrscheinlich in der Umsetzung scheitern werden.
Ein Vorsatz ist unverbindlich
Ein Vorsatz ist kein Ziel. Ein Vorsatz ist etwas, was man sich vornimmt, aber ohne es konkret zu definieren. Es fehlt also der zeitliche Aspekt, bis wann du deinen Vorsatz erreicht haben möchtest und die Modalität, also wie du deinen Vorsatz erreichen kannst. Und genau das unterscheidet ihn von einem Ziel. Und genau deshalb ist er schwerer zu erreichen.
Dir fehlt die Ausdauer
Ein weiterer Grund, warum gute Vorsätze scheitern, ist die fehlende Ausdauer. Nicht umsonst ist wohl der Januar der Monat mit den meisten Neuanmeldungen in den Fitnessstudios. Doch die Euphorie hält meist nur wenige Wochen, mit Glück ein paar Monate, jedoch selten bis Jahresende an.
Dein Vorsatz passt nicht zu dir
Für deine Vorsätze solltest du dir unbedingt Ziele vornehmen, die zu deiner Person und zu deinem Leben passen. Wenn du bisher keinen Sport getrieben hast, dein Vorsatz nun aber ist, im neuen Jahr jeden Tag zwei Stunden zu trainieren, ist das Scheitern fast schon vorprogrammiert.
Besser wäre es, dir kleine Zwischenziele zu setzen und vielleicht mit zweimal in der Woche jeweils einer Stunde zu beginnen. Wenn du dann bemerkst, dass du deinen Vorsatz wirklich umsetzen und als neue Gewohnheit in dein Leben integrieren kannst, kannst du dein Ziel anpassen und die Häufigkeit oder die Zeitdauer erhöhen.
Du hast keinen Leidensdruck
Ein weiterer Grund, warum deine Vorsätze scheitern ist, weil deine Schmerzgrenze noch nicht erreicht ist. Je größer also dein Leidensdruck ist, desto höher ist auch deine Bereitschaft, etwas daran zu ändern. Nichts erhöht das Risiko zu scheitern mehr, als mit Halbherzigkeit an diese Sache zu gehen.
Dir fehlt die Zeit
Fehlende Zeit kann ein weiterer Faktor sein, warum gute Vorsätze scheitern. Wenn du dir also vorgenommen hast, täglich zwei Stunden Sport zu treiben, dafür aber eigentlich gar keine Zeit hast, weil du neben deinem Vollzeitjob noch deinen Haushalt, Kinder und noch ein weiteres Hobby hast, dürfte es in der Tat schwer werden, deinen Vorsatz lange durchzuhalten.
Du hast keine Selbstdisziplin
Fehlende Selbstdisziplin kann eine Charaktereigenschaft sein, die das Risiko mit seinem Vorsatz zu scheitern, deutlich erhöht. Wenn du also weißt, dass deine Selbstdisziplin eine große Herausforderung für dich ist, wenn du weißt, dass du ein Mensch bist, der schnell aufgibt, dann solltest du deine Vorsätze ebenfalls nicht zu groß wählen.
Es gibt zu viele Ablenkungen
Ein weiterer unkalkulierbarer Grund, dass Vorsätze scheitern, sind Ablenkungen. Vorsätze, die von anderen Anforderungen überlagert werden, geraten schnell ins Hintertreffen.
Mache deine Vorsätze unbedingt zur Priorität, denn das erleichtert dir das Umsetzen. Aus diesem Grund solltest du dir auch nicht zu viele Vorsätze vornehmen. Angenommen du hast eine Liste aus 50 Vorsätzen, die du allesamt im neuen Jahr angehen möchtest. Wo liegt dann deine Priorität? Wo ist dein Fokus? Die Gefahr, dass du dich verzettelst und gar nicht weißt, wo du anfangen sollst, ist riesig. Also setze dir wirklich nur wenige Vorsätze, aber mache diese zur Priorität.
Das sind meine Vorsätze und so möchte ich sie umsetzen
„Lerne loszulassen. Das ist der Schlüssel zum Glück!“
Buddha
2019 ist für mich das Jahr des Loslassens. Für mich gilt das vor allem für zwei Bereiche in meinem Leben.
- Ich möchte materiellen Ballast loslassen.
- Ich möchte emotionalen Ballast loslassen.
Materieller Ballast
Seit langem fühle ich mich unwohl, wenn Tage eintreten, an denen ich es nicht schaffe, zu Hause das Chaos zu beseitigen. Tage, an denen nicht alles so nach Plan läuft oder extra Termine angesagt sind. Tage, an denen ich das Gefühl habe im Chaos zu versinken.
Und das möchte ich ändern. Es ist unglaublich, was man alles so über die Jahre ansammelt. Welche Dinge man aufhebt, und am Ende gar nicht mehr weiß, dass sie überhaupt existieren.
Vor einigen Wochen habe ich das Buch von Marie Kondo „Magic Cleaning“* gelesen. Die Herangehensweise und ihre Sicht der Dinge ist wirklich beeindruckend, wenn auch zum Teil sehr extrem und nicht in allem praktikabel, zumindest für mich. Aber es hat mich inspiriert, unsere Wohnung endlich anzugehen. Ich werde vieles von der KonMari-Methode übernehmen und einiges abwandeln. Aber auf jeden Fall halte ich euch auf dem laufenden. Mein Ziel ist es, innerhalb von 6 Monaten, alle 5 Kategorien durchzugehen und jedem Gegenstand seinen Platz zuzuweisen. Und ich würde mich freuen, wenn ihr mich dabei begleitet.
Falls ihr noch nichts von diesem Buch gehört habt, hier könnt ihr mal rein schauen:*
Emotionaler Ballast
Dieser Punkt fällt mir nun noch etwas schwerer. Aber er ist so wichtig, endlich anzugehen. Wie oft lassen wir Menschen in unser Herz, die das eigentlich gar nicht verdienen. Sie missachten unsere Gefühle und schauen nur auf ihren eigenen Vorteil. Und genau diese Menschen, möchte ich in diesem Jahr los werden und auch gar nicht mehr in mein Herz lassen.
Dazu habe ich bereits begonnen, einige „sogenannte“ Freunde oder auch Bekannte, mit denen ich seit Jahren nichts mehr zu tun habe, und die ich auch nicht mit schönen Erinnerungen verbinde aus meinen sozialen Medien und auch aus meinem Telefonbuch zu löschen.
Leider ist das nicht mit allen Menschen möglich, wenn man Kinder hat. Und durch manche Situationen muss man immer und immer wieder durch. Aber man kann die Entscheidung treffen, sich dadurch nicht einschränken zu lassen, und seine Emotionen dadurch nicht kontrollieren zu lassen. Eine große Herausforderung, ich weiß. Aber auf diesen Weg möchte ich mich ebenfalls begeben.
Was sind eure Vorsätze für 2019? Habt ihr manchmal ähnliche Gefühle, dass alles einfach weg muss?
Auf jeden Fall wünsche ich euch ein fantastisches Jahr 2019 und freue mich, wenn ihr mich weiterhin hier begleitet.
Janina
*Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Diese sind mit einem * gekennzeichnet. Wenn du über diesen Link etwas kaufst, kostet es dich nicht mehr, aber ich erhalte eine kleine Provision dafür. Vielen Dank.
2 Comments
Hallo Janina,
ich finde Deine Gedanken zu den Vorhaben zum neuen Jahr sehr richtig.
Irgendwie neigen wir Menschen dazu, mit uns selber „Schnellschüsse“ zu machen. Wir haben oft noch gar nicht richtig verstanden, wer wir sind und was wir brauchen um ein Ziel zu erreichen , aber wollen alles auf einmal.
Ich finde es gut, dass Du vorschlägst, sich realistischere Ziele zu setzen. Es hat mich etwas an SMARTe Ziele aus dem Zeitmanagement erinnert. Kannst Du Dir ja mal ansehen, wenn Du magst.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Kati
Hallo Kati, vielen lieben Dank für deine Worte. Das werde ich mir mal anschauen, danke dir für den Tipp. Herzliche Grüße Janina