Kategorie 3: Schriftstücke
Nachdem wir nun die Kategorien Kleidung und Bücher abgeschlossen haben, kommen wir zu einem Bereich, den wahrscheinlich die meisten von uns als sehr lästig empfinden und auch mal gerne vor sich herschieben. Schriftstücke und Papierkram.
Zuerst suchen wir wieder alles zusammen, was wir in unserem Haushalt finden. Es ist wirklich unglaublich, was sich da alles ansammelt, ohne dass man es sofort bemerkt. Die Sammlung reicht von Lieferdienst-Flyern, über Elternbriefe, Zeitschriften, Kochrezepten, Postkarten und sämtlichen, angelegten Ordnern mit Dokumenten und wichtigen Schriftstücken.
Marie Kondo geht auch hier wieder einen sehr extremen Weg. Für meine Begriffe ist er in manchen Bereichen nicht 1:1 umsetzbar. Aber ich schreibe dir trotzdem ihre vollständige Methode hier auf, vielleicht schaffst du es ja.
KonMari ist kein Fan davon, Papiere zu sortieren und für sämtliche Bereiche eigene Ordner mit Registern anzulegen. Ich glaube das ist meine größte Schwierigkeit, ich habe Unmengen an Ordnern, in die ich alles einsortiert habe.
Die ersten drei Kriterien
Wenn du also alle Papiere zusammen hast, sortierst du alle Papiere nach diesen drei Kriterien:
- Schriftstücke, die ich aktuell benutze oder benötige
- Schriftstücke, die wichtig sind, eine Weile lang aufzuheben
- Schriftstücke, die man aufbewahren muss
Alles andere kann schon mal weg. Persönliche Schriftstücke wie Briefe und Tagebücher sind in der Kategorie Schriftstücke ausgenommen. Also musst du dich darum erst einmal nicht sorgen.
Zwei Unterkategorien
Wenn du die drei Kategorien abgearbeitet hast, kannst du alles Übriggebliebene in zwei Kategorien einsortieren.
- unbearbeitet
- aufzubewahren
Unbearbeiteter Papierkram
Die Kategorie unbearbeitet ist alles, was wir in naher Zukunft erledigen müssen. Dieser Stapel sollte also nicht allzu groß sein. Für diesen Stapel richten wir einen festen Ort ein. Und ganz wichtig, nur einen Ort. Es ist nicht nötig, alles wieder in der Wohnung zu verteilen.
Ich habe mir für diesen festen Ort meine Ablage in der Kommando Zentrale ausgesucht. Wenn du davon noch nicht gehört hast, schau doch mal in meinen DIY-Artikel zur Kommando Zentrale. Da kommt wirklich alles unsortiert hinein. Und ich versuche einmal in der Woche alles abzuarbeiten, sodass das Fach wieder leer ist. Und der Papierkram sich nicht unnötig in einem Berg von Arbeit anhäuft.
Aufzubewahrender Papierkram
Die Kategorie aufzubewahren wird nun nach
- aufzubewahren, aber selten benötigt und
- aufzubewahren, aber gelegentlich bis häufig benötigt
sortiert.
Die Unterlagen, die wir selten benötigen, sind zum Beispiel Dokumente, wie der Mietvertrag, der Arbeitsvertrag oder Versicherungspolicen. Marie Kondo empfiehlt hierfür keine Ordner anzulegen, sondern alles unsortiert in eine Sammelmappe zu legen. So hat man am wenigsten Arbeit, findet aber trotzdem schnell alles, da es sich nur um wenige Unterlagen handelt.
Unterlagen, die wir gelegentlich bis häufig benötigen. Hier empfiehlt KonMarie alles in einem Ordner mit Klarsichthüllen unterzubringen. UFF… in EINEM Ordner. Das ist für meine Begriffe eine harte Nuss.
Am Ende hat man also nur drei Schachteln oder Ordner für den Papierkram.
- Unterlagen die man selten benötigt, unsortiert in einer Schachtel
- Unterlagen, die man gelegentlich bis häufig benötigt, sortiert in einem Ordner
- Unterlagen, die unbearbeitet sind, unsortiert, aber in der Regel nach einer Woche wieder leer
Ich bin ehrlich, für mich ist das eine riesen Herausforderung. Und ich weiß auch nicht, ob ich das genau so schaffen werde, da ich das Gefühl habe, sehr viele Unterlagen zu haben, die ich häufig verwende bzw. auch nach wenigen Jahren immer mal wieder zum Nachweis benötige.
Aber ich habe noch ein paar Tipps für euch, um die Papierflut in Zukunft einzudämmen.
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Seminarunterlagen
Die meisten von uns haben sie wahrscheinlich. Unterlagen, die man bekommt, wenn man ein Seminar besucht. Eine Zusammenfassung von dem, was man gelernt hat. Fein säuberlich werden diese Unterlagen dann, zu Hause angekommen, abgeheftet und in das Regal gestellt. Wenn du ehrlich bist, hast du jemals wieder hineingesehen? Nein? Ich auch nicht!
Marie Kondo sagt, Seminarunterlagen erfüllen ihren Zweck, in dem Moment, in dem wir sie erhalten. Zum besseren Einprägen des gerade Gelernten. Die Umsetzung sollte dann direkt nach dem Seminar beginnen. Und wenn wir das tun, hat das Seminar bereits seinen Zweck erfüllt. Wir können also die Seminarunterlagen getrost wegwerfen. Denn das Seminar hat nur einen Sinn gehabt, wenn wir währenddessen aufmerksam waren und anschließend mit der Umsetzung beginnen. In die Unterlagen schaut man danach in der Regel nicht mehr.
Kreditkartenabrechnungen, Kontoauszüge und Gehaltsabrechnungen
Kann man in der Regel auch großzügig entsorgen. Gerade für Kontoauszüge gibt es keine gesetzliche Aufbewahrungspflicht. Anders sieht es aus, wenn sehr wichtige Buchungen mit großen Summen verbucht sind, die zum Beispiel im Zusammenhang mit einem Eigenheim stehen. Diese sollte man dann schon aufbewahren.
Für meine Kontoauszüge bin ich dazu übergegangen, dass ich diese in meinem Onlinebanking ausdrucken kann, wenn ich sie benötige. Wenn du die Sorge hast, dass diese elektronischen Kontoauszüge von manchen Stellen nicht anerkannt werden, hast du natürlich recht, auch wenn bei mir dieser Fall noch nie eingetreten ist. Für diesen Fall hast du aber immer die Möglichkeit bei deiner Hausbank, die Auszüge noch einmal ausdrucken zu lassen. Die Bank hebt deine Kontoauszüge 6 Jahre lang auf. Dieser Vorgang kann dich einen kleinen Geldbetrag kosten, aber mal ehrlich, wie häufig benötigt man das?
Deine Gehaltsabrechnungen musst du nur solange aufbewahren, wie du sie zu Beweiszwecken benötigst, also eventuell zum Stellen bestimmter Anträge oder für die Steuererklärung. Deine Gehaltsabrechnung von deiner Ausbildung vor 10 oder 20 Jahren kannst du natürlich in den Müll geben.
Bedienungsanleitungen und Garantiepässe
Bedienungsanleitungen kannst du getrost weg werfen. In der Regel benutzt man seine Geräte so häufig, dass man weiß, wie sie funktionieren. Sollte das nicht der Fall sein, solltest du vielleicht auch gleich mit überlegen, ob du nicht auch das Gerät aussortierst. Anderenfalls finden sich in der Regel aber auch die meisten Anleitungen im Internet. Sodass wir uns die Anleitungsberge wirklich sparen können.
Als ich begonnen habe meine Anleitungen in den Mülleimer zu werfen, musste ich sogar feststellen, dass ich Anleitungen besitze, zu denen die Geräte schon gar nicht mehr existieren. Ähhm…ja.
Garantiepässe sollten wir bis zum Ablauf aufbewahren, aber keinesfalls sortieren. Es reicht wenn wir sie zusammen aufbewahren. Nur im Garantiefall, (und wie selten kommt der vor) können wir uns dann die Mühe machen und ihn zwischen den anderen Garantiepässen heraussuchen.
Postkarten
Bringen Freude, wenn man sie erhält, weil man weiß, dass eine liebe Person an einen gedacht hat. Ebenso wie Weihnachstkarten, Geburtstagskarten, Urlaubskarten und so weiter. Aber wenn du alle aufheben möchtest, kannst du deine Wände damit tapezieren.
Postkarten erfüllen ihren Zweck in dem Moment in dem du sie erhältst, du freust dich. Danach können sie weg. Wenn du wirklich welche aufheben möchtest, dann nur die, die dich aus einem bestimmten Grund sehr glücklich machen. Dann sorge aber auch dafür, dass du sie so anbringst, dass sie für dich täglich sichtbar sind. Und nicht, dass sie in einer Schublade verstauben.
Und welche Variante bevorzugst du?
Heute habe ich dir einiges darüber erzählt, wie du Herr/in der Lage über deinen Papierkram wirst. Was mich nun brennend interessiert, hast du die Kondo-Minimalismus-pur-Variante geschafft? Oder gibst du dich mit einer Light-Variante zufrieden?
Und nicht vergessen: Du bestimmst, was für dich richtig ist! Mach’s dir schön…
Deine
Janina
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Nächste Woche gehts dem Kleinkram an den Kragen: Lies hier….
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